High Sensitve, Dynamisch oder Convenience? Welcher Typ sind Sie?

 

Durch unsere Genetik bekommen wir bereits konstitutionstypologische Anteile mit in die Wiege gelegt, die durch die differenzierte Ausprägung der Keimblätter in der Embryonalphase entsteht. Bei manchen Menschen ist ein Typ äußerlich sehr dominant, bei anderen weniger direkt erkennbar, da die meisten von uns eher Mischtypen sind, die sich aus zwei oder auch aus allen drei Typen zusammensetzen. Zeigt sich äußerlich ein Typ sehr dominat, kann es innerlich / charakterlich doch nochmals anders sein.

Die Konstitutionstypenlehre geht bereits bis 400 v. Chr. zurück, wo der griechische Arzt Hippocrates von Kos seine Persönlichkeitstypen in der 4 Säfte Lehre definierte, die er in der Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle zuordenete. 
Auch die indische Heillehre Ayurveda teilt den Menschen nach seiner Konstitution in die 3 Doshas Vatta, Pita, Kapha ein, die sich aus den 5 Elementen Erde,Wasser, Feuer, Luft und Raum zusammensetzen.

In meiner Arbeit orientiere ich mich an den Typenlehren von Ernst Kretschmer und William Sheldon und habe daraus mein System entwickelt, mit dem ich Menschen ganzheitlich typgerecht berate, was einen hohen präventiven Charakter hat: Erkenne Dich selbst - so heißt es bereits im Orakel von Delphi, in der antiken Philosophie und auch schon in der Bibel. Damit hat jeder die besten Chancen, durch einen typgerechten Lebensstil besser älter zu werden.

Durch das Erkennen Ihres Konstitutionstypen können Sie systemischen Erkrankungen vorbeugen

Genetische Krankheitsdispositionen der einzelnen Typen

Ist bei einem Menschen ein Keimblatt sehr stark ausgeprägt, kann das die Schwächung eines anderen zur Folge haben, was sich dann durch Erkrankungen von Organen und Geweben, die aus den schwächeren Keimblätter entstanden sind, zeigt. Die Betonung liegt hier ganz klar auf dem Kann, denn wer sich in seiner Konstitution erkennt und dies bei seiner Ernährung und Lebensweise berücksichtigt, schafft sich damit gute Voraussetzungen, auch bis ins hohe Alter gesund zu bleiben.

Die drei Keimblätter und die daraus entstehenden Organe und Gewebe:

  • Endoderm: Schleimhäute, hormonbildende Drüsen (Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse), Ohrspeicheldrüse, Mund- und Rachenmandeln, Thymus, Leber, Epithele des Atemtrakts, Mittelohrs und der Harnröhre.
  • Mesoderm: Knochen, Sehnen, Bänder, Muskulatur, Herz, Blutgefäße, Blutzellen, Lymphgefäße, Nieren, Milz, Nebennierenrinde, Hoden, Eierstöcke
  • Ektoderm: Epithelgewebe der Haut, Haare und Nägel, Nervensystem, Sinnesepithel von Augen, Ohren und Nase, Nebennierenmark, Zahnschmelz, Milchdrüsen, Teile der Magen- und Darmschleimhaut, Hypophyse

High Sensitive Typ
Andere Bezeichnungen: Ektomorph (nach Sheldon), Astheniker (nach Kretschmer), Leptosom (griechisch: schwach), Empfindungstyp (nach Huter)

Körperbau: sehr schlanke Körperstatur mit langen, feingliedrigen Armen & Beinen, kurzer Oberkörper, flacher Brustkorb, schmale Schultern dünne Haut, schwach ausgeprägte Muskulatur und ein dadurch hyperflexibler Bewegungsapparat

Charakterlich: Intellektuell veranlagt, neigt zu Kopfkino, alle Sinne sind besonders ausgeprägt, dadurch lichtempfindliche Augen, hohe Geräuschempfindlichkeit, geruchssensibel, nimmt den Wechsel der Monatphasen intensiv wahr, reagiert empfindlich auf Temperaturschwankungen. Der High Sensetive Typ kann gut mit sich allein sein, geht Konflikten nicht aus dem Weg und kann sich gut abgrenzen, was er intutiv tut, um sich zu schützen, denn er nimmt die Stimmung in seiner Umgebung und seiner Mitmenschen intensiv wahr.

Genetische Krankheitsdispositionen: Ein ausgeprägter Typ neigt zu Bindegewebsschäche und damit verbundenen Erkrankungen wie Hämorrhoiden, Krampfadern und Organsenkungen. Schilddrüsenüberfunktion und eine Hypotonie, die bei diesem Typen auch physiologisch bedingt ist, ebenso wie das meist geringere Körpergewicht. Durch die schwach ausgeprägte Muskulatur, zu der aus der Darm gehört, ist die Verdauungsleistung eher gering.  Wegen seines schwachen Nervensystems hat dieser Typ eine höhere Anfälligkeit für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen.

Praxisempfehlungen für eine typgerchte Lebensweise: Auf leicht verdauliche Kost achten, gekochte Speisen bevorzugen, auf Ausgleich durch tägliche Reizüberflutung achten, z.B. durch Bewegung in der Natur, geeignete Entspannungstechniken, um das Kopfkino mal ausschalten zu können.

Dynamischer Typ
Andere Bezeichnungen: Mesomorph (nach Sheldon), Athletiker (nach Kretschmer), Bewegungstyp (nach Huter)

Körperbau: Natürlich stärker definierte Muskulatur, breite Schultern, schmales Becken, ausgeprägter Brustkorb, vereint die Merkmale des High Sensetive und Convenience Typen

Charakterlich: Von der Persönlichkeitsstruktur ausgeglichen und unkompliziert veranlagt,  muss die Dinge nicht in der Tiefe ergründen; tatkräftig, zuverlässig und geht  Vorhaben systematisch und gut organisiert an, überfordert andere schon mal mit seinem Tatendrang

Genetische Krankheitsdispositionen: Robuster Typ mit geringer Krankheitsanfälligkeit, mit zunehmendem Alter können Verdauungsprobleme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen akut werden, wird der Leistungs- und Bewegungsdrang nicht der Lebensphase entsprechend angepasst. Auch Rheuma und Gelenkerkrankungen als Folge von Abnutzungerscheinungen können auftreten.

Praxisempfehlungen:
Der natürlicher Bewegungsdrang sollte durch ein regelmäßiges Sportprogramm ausgelebt werden; dieser Typ ist durch seinen robusten Körperbau auch optimal für Leistungssport prädestiniert, hat eine gute Verdauungsleistung und kann auch schwerere Kost gut verdauen, dabei sollte auf eine frische und natürliche Qualität geachtet werden. Neben der Bewegung auch auf geistigen Ausgleich achten, z.B. durch entsprechenden Lesestoff. Um Konflikte zu vermeiden, akzeptieren können, dass andere auch ein anderes Tempo haben.

 

Convenience Typ
Andere Bezeichnungen: Endomorph (nach Sheldon), Pykniker (nach Kretschmer), Entspannungstyp (nach Huter)

Körperbau: Kräftiger Knochenbau mit breiteren Gelenken, rundliche Proportionen, kürzere Gliedmaßen, weiche Gesichtszüge, hat mit einem höheren Gewicht sein körperliches und seelisches Wohlfühlgewicht

Charakterlich: Liebt Entspannung und gutes Essen, meidet körperliche Aktivitäten, hohe soziale Kompetenz und Empathie, optimistische Lebeneinstellung, Kumpeltyp, der Gesellschaft liebt, wenig veränderungswillig, großes Harmoniebedürfnis, geht Konflikten gerne aus dem Weg

Genetische Krankheitsdispositionen: Metabolisches Syndrom (Hypertonie, Hyperglykämie, Hypercholesterinämie), Hypothyreose, Arthrose

Praxisempfehlung: Für ausreichend Bewegung im Alltag sorgen, wenn Motivation für Sport fehlt, strukturiert essen (max. 3 Mahlzeiten am Tag), süße Kohlenhydrate meiden oder durch Aktivität ausgleichen, gesundes Konfliktverhalten erlernen und zu sich stehen können, anstatt Frust übers Essen zu kompensieren, Kreativität ausleben und dort Erfolgserlebnisse sammeln
 

 


Datenschutzerklärung